Reisemedizinische Beratung Freiburg
Dr. med. Rosemarie Mazzola

Phlebotomus-Fieber (Pappatacifieber oder Sandmücken-Fieber)

Es handelt sich um eine Virusinfektion, die von Schmetterlingsmücken (Phlebotomen) übertragen wird und im gesamten Mittelmeerraum, im Nahen Osten, den Staaten am Roten Meer, auf der arabischen Halbinsel, im Mittleren Osten bis Indien, Asien und Südchina und auch im Himalaya bis auf 4000m Höhe vorkommt. Die häufigste Übertragungszeit ist April bis Herbst, vor allem im Hochsommer. Das Reservoir der Viren sind Nutztiere, insbesondere Schafe, Ziegen und Rinder, aber auch Nagetiere und Fledermäuse. Schmetterlingsmücken, die das Virus übertragen, sind nachtaktiv und stechen vor allem in der Dämmerung und nachts.

Krankheitsbild

Die Inkubationszeit beträgt etwa 4-7 Tage. Kinder erkranken meist weniger schwer als Erwachsene. Die Symptome sind meist ein fieberhafter Infekt, Schüttelfröste, Kopf-Gliederschmerzen, Muskelschmerzen; typisch sind heftige Augenmuskelschmerzen. Es kann zu neurologischen Komplikationen und zur Meningitis kommen sowie zu lang anhaltenden Kopfschmerzen, manchmal auch zu Übelkeit und Erbrechen.
Die Behandlung ist in der Regel symptomatisch, in schweren Fällen Ribavirin. Bei allen Formen des Phlebotomus-Fiebers bilden sich die Symptome zurück, tödliche Verläufe sind nicht bekannt.

Vorbeugung

Eine Impfung gibt es nicht. Der Schutz besteht in einem konsequenten Moskitoschutz ab Einbruch der Dämmerung und nachts sowie einem moskitofreien Schlafraum. Da die Phlebotomen sehr klein sind, schützen Moskitonetze nur, wenn sie imprägniert sind oder die Maschen kleiner als 2 mm sind.

Quelle: RKI: Steckbriefe seltener und importierter Infektionskrankheiten