Reisemedizinische Beratung Freiburg
Dr. med. Rosemarie Mazzola

MERS-CoV-Infektion (Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus)

Das Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus (MERS-CoV) trat erstmals im Sommer 2012 auf der arabischen Halbinsel auf, vor allem in Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Katar und Oman. Es handelt sich um eine virusbedingte Atemwegsinfektion. Die Übertragung erfolgt wahrscheinlich in erster Linie durch Kontakt mit Dromedaren/Kamelen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich, erfordert aber einen engen Kontakt zu Erkrankten. Dies ist ein wichtiger Unterschied zu SARS (Severe Acute Respriratory Syndrome), eine Corona-Virus-Erkrankung, die als Tröpfcheninfektion und damit leicht übertragen wurde. Die meisten bisherigen Erkrankungsfälle kommen direkt oder indirekt aus den arabischen Ländern.

Krankheitsbild

Die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Erkrankung (Inkubationszeit) beträgt 3-14 Tage. Es kommt zu einer grippeähnlichen Symptomatik, die in eine Lungenentzündung übergehen und zu einem akuten Atemnotsyndrom führen kann. Ein häufiges Begleitsymptom ist Durchfall; außerdem kann es zu Nierenversagen kommen. Personen mit einer chronischen Grunderkrankung wie Diabetes mellitus, COPD, verminderter Immunabwehr, bösartige Tumorerkrankungen etc. haben ein höheres Risiko für schwere Verläufe. Die Sterblichkeit liegt bei ca. 35%. Eine ursächliche Behandlung gibt es nicht.

Vorbeugung

Reisende auf die arabische Halbinsel sollten die üblichen Regeln der Alltagshygiene besonders beachten, regelmäßig die Hände mit Wasser und Seife waschen und desinfizieren und von erkrankten Menschen, die husten oder niesen, soweit möglich Abstand halten, ggf. in Massenansammlungen eine Atemschutzmaske tragen. Meiden Sie den Kontakt zu Dromedaren, ebenso den Besuch von Farmen und Märkten, auf denen sich die Tiere aufhalten. Nehmen Sie keine rohen oder unvollständig erhitzten Kamelprodukte zu sich. Bei grippalen Symptomen und Erkrankung der Atemwege sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Quelle: WHO MERSCoV 11. March 2019