Reisemedizinische Beratung Freiburg
Dr. med. Rosemarie Mazzola

Hepatitis B

Hepatitis B ist eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis B-Virus (HBV) verursacht wird. Nach Angaben des Robert-Koch - Instituts (RKI) ist die Hepatitis B eine der häufigsten Infektionskrankheiten überhaupt. Nach Angaben der WHO 2018 sind etwa 257 Millionen Menschen mit Hepatitis B chronisch infiziert, ca. 3% der Weltbevölkerung, etwa 880.000 Todesfälle werden vor allem durch die daraus entstehende Leberzirrhose und das Leberzellcarcinom verursacht. Am stärksten ist die Sub-Sahara-Region in Afrika sowie Ostasien betroffen (5-10% der erwachsenen Bevölkerung). Auch im Amazonasgebiet, in den südlichen Teilen von Ost- und Zentraleuropa, im mittleren Osten und auf dem Indischen Subkontinent ist die chronische Infektion häufig. In Westeuropa und Nord-Amerika sind nach Angaben des RKI weniger als 1% chronisch infiziert.

Übertragung

Das Hepatitis B-Virus wird vor allem durch Blut sowie durch Sexualverkehr übertragen. Auch in Speichel, Tränenflüssigkeit, Menstrualblut und Kolostrum ist das Virus in geringen Mengen vorhanden.

Eine Übertragung durch Blutspenden wird in Deutschland durch umfangreiche Testmethoden nach Angaben des RKI als äußerst gering eingestuft (kleiner als 1:500 000); Plasmaderivate, insbesondere Faktorkonzentrate, können inzwischen als virussicher betrachtet werden.
Trotz verfügbarer und wirksamer Impfung kommt die Hepatitis B berufsbedingt im Gesundheits-wesen vor. Eine wichtige Risikogruppe sind zudem Personen mit injizierendem Drogengebrauch. Auch ein nicht sachgemäßes, unhygienisches Vorgehen beim Tätowieren, Piercen oder Ohrlochstechen birgt die Gefahr potenzieller Übertragung.

Krankheitsbild

Die Erkrankung kann sehr unterschiedlich verlaufen, ja nach der Abwehrlage des Betroffenen. Etwa ein Drittel der Infektionen verlaufen gänzlich unbemerkt, ein Drittel mit Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Fieber u.ä. und in einem Drittel entwickelt sich eine Gelbsucht (Ikterus). Bei knapp 10% der Infizierten entwickelt sich eine chronische Hepatitis, bei Kindern unter 5 Jahren sind es jedoch 30-90%. Als Folge einer chronischen Infektion kann es zu einer Leberzirrhose und zum Leberzellcarcinom kommen. Personen mit einer chronischen Hepatitis B wissen oft nichts von ihrer Infektion, können aber andere Personen infizieren.

Eine ursächliche Therapie gibt es nicht. Antivirale Medikamente können den Verlauf einer chronischen Infektion günstig beeinflussen.

Prophylaxe

Eine wirksame Prophylaxe der Hepatitis B ist durch die aktive Impfung möglich. Der Impfstoff kann als Einzelimpfstoff oder in Kombination mit dem Impfstoff gegen Hepatitis A geimpft werden. Ansonsten ist eine gute Nahrungs- und Trinkwasserhygiene wichtig.

Quelle: WHO fact sheet 18 July 2018, RKI 20.05.2016