Hepatitis A (früher "infektiöse Gelbsucht")
Hepatitis A ist eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis A-Virus (HAV) verursacht wird. Das Virus wird über den Darm ausgeschieden. Charakteristisch für das HA-Virus sind seine ausgeprägte Umweltstabilität, hohe Thermostabilität und hohe Desinfektionsmittelresistenz. Das HA-Virus kommt weltweit vor. In den Entwicklungsländern machen nahezu alle Menschen die Infektion bereits im Kindes- und Jugendalter durch. In Ländern mit hohem Hygienestandard entwickeln immer mehr Jugendliche und Erwachsene keine Immunität gegen HAV und sind somit bei Reisen in Länder mit starker Verbreitung der Hepatitis A gefährdet.
Übertragung
Das Hepatitis A-Virus wird fäkal-oral durch verunreinigte Nahrungsmittel und Trinkwasser sowie durch Kontakt- oder Schmierinfektion übertragen. Häufig wird die Hepatitis A-Infektion durch Muscheln oder Austern, sowie mit Fäkalien gedüngtes Gemüse und Salate hervorgerufen. Eine Übertragung durch Blut oder Blutprodukte in der akuten Erkrankungsphase wurde beschrieben.
Krankheitsbild
Bei der Erkrankung handelt es sich um eine akute Hepatitis (Leberentzündung). Nach einer u. U. langen Inkubationszeit von ca. 15-50 Tagen (im Allgemeinen 25-30 Tage) kommt es zu unspezifischen gastrointestinalen Symptomen, allgemeinem Krankheitsgefühl, eventuell geringem Fieber. Anschließend zeigt sich ein Ikterus (Gelbsucht), der mehrere Wochen dauern kann. Weitere Symptome sind eine Leber- und Milzvergrößerung, Juckreiz der Haut, eventuell auch ein flüchtiges Exanthem. Die Genesung kann verzögert verlaufen. In seltenen Fällen (0,01-0,1%) kann es zu akutem Leberversagen kommen.
Kleinkinder machen die Erkrankung oft unbemerkt oder mit leichten grippalen Beschwerden und ohne Ikterus durch.
Eine ursächliche Therapie gibt es nicht. Die Erkrankung hinterlässt eine lebenslange Immunität.
Prophylaxe
Eine wirksame Prophylaxe der Hepatitis A ist durch die aktive Impfung möglich. Der Impfstoff kann als Einzelimpfstoff oder in Kombination mit dem Impfstoff gegen Hepatitis B geimpft werden. Ansonsten ist eine gute Nahrungs- und Trinkwasserhygiene wichtig.
Quelle: WHO fact sheet 9 May 2018