Cholera
Cholera ist eine bakterielle Erkrankung, verursacht durch das Bakterium Vibrio cholerae, typischerweise Serogruppe O1 und O139. Das Bakterium ist in Afrika, Lateinamerika, Asien sowie vor allem auf dem indischen Subkontinent und in Bangladesh weit verbreitet. Nach Untersuchungen der WHO (Weltgesundheitsorganisation) treten jährlich weltweit 1,3 Millionen bis 4 Millionen Cholerafälle und ca. 21 000 bis 143 000 Todesfälle infolge der Erkrankung auf (Stand 1. Februar 2018).
Übertragung
Die Infektion erfolgt fäkal-oral, durch mit Fäkalien verunreinigte Nahrung oder Trinkwasser. Sie kann endemisch vorkommen, d.h. über die vergangenen drei Jahre mit lokaler Übertragung nachgewiesen worden sein, oder plötzlich als epidemischer Ausbruch. Sie tritt in den Ländern auf, in denen sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen nicht zur Verfügung stehen, typischerweise also in den Slums der Vorstädte und in Flüchtlingscamps. Für Reisende ist das Risiko, sich eine Cholera zuzuziehen, daher sehr gering.
Krankheitsbild
Die Erkrankung äußert sich als plötzlich beginnende, schwere Durchfallerkrankung mit ausgeprägtem Flüssigkeitsverlust durch reiswasserähnliche Durchfälle und Erbrechen. Es kommt zu Koliken; die Erkrankung verläuft oft ohne Fieber. Die schwere Dehydratation kann sehr rasch, insbesondere bei kleinen Kindern und älteren Menschen, lebensgefährlich werden.
Therapie und Prophylaxe
Die Therapie besteht in einer sofortigen oralen Flüssigkeitszufuhr (ORS), bei Erwachsenen bis zu 6 l täglich. Bei schwerer Dehydratation ist eine intravenöse Flüssigkeitsgabe erforderlich. Nur in schweren Fällen erfolgt eine zusätzliche Therapie mit Antibiotika.
Wichtig ist die Vorbeugung durch persönliche Hygiene (regelmäßiges Händewaschen) und Nahrungsmittelhygiene. Im Grunde gilt der altbekannte Spruch: cook it – boil it – peel it or forget ist, d.h. die Nahrung sollte durchgegart, hoch erhitzt sein oder selbst geschält werden. Getränke sollten original verschlossen gekauft werden.
Eine Impfung mit einem Schluckimpfstoff (Dukoral) wird nur in besonderen Fällen empfohlen, z.B. für Personen, die in Flüchtlingscamps, in denen Cholera aufgetreten ist, oder bei Katastropheneinsätzen tätig werden.
Quelle: WHO fact sheet 1 February 2018