Zunahme von West Nil-Virusinfektionen in Europa
Erkrankungen mit dem West Nil-Virus treten seit Jahren vor allem in Süd- und Südosteuropa auf. Es handelt sich um eine Flavivirusinfektion, die von Moskitos zwischen Vögeln, aber auch auf den Menschen übertragen wird. Die Infektion ist nahezu weltweit, vor allem in den Tropen, verbreitet. Durch Zugvögel wurde das Virus auch in nördlichere Regionen gebracht und führte vor allem während der Sommermonate zu saisonalen Erkrankungsfällen in Südeuropa und Südosteuropa, u.a. in Italien, Griechenland, Ungarn, Rumänien, Frankreich, Kroatien, Serbien, Österreich und Tschechien.
Aktuell wird eine besonders hohe Zahl an Erkrankungsfällen aus Süd- und Südosteuropa gemeldet. Nach Angaben des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) sind seit Anfang des Jahres bereits 710 Personen an West Nil Fieber in der Europäischen Union und 265 Personen in den Nachbarstaaten der EU erkrankt und 63 Personen verstorben.
In Deutschland wurden bislang nur importierte Erkrankungsfälle bei Menschen bekannt. Bei Vögeln wurde das Virus erstmals Ende August 2018 bei einem Bartkauz nachgewiesen, wie das Friedrich-Löffler-Institut FLI) berichtet.
Die meisten Infektionen verlaufen ohne Symptome. Nur jeder 5.Infizierte erkrankt mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost, Kopf-und Gliederschmerzen, Schwellungen der Lymphknoten und evt. einem Exanthem (Ausschlag). Bei älteren Patienten, insbesondere mit Vorerkrankungen, kann es zu schwereren Verläufen mit Meningitis (Hirnhautentzündung) und ggf. Enzephalitis (Gehirnentzündung) kommen, die zu Spätschäden oder zum Tod führen kann.
Eine vorbeugende Impfung gibt es nicht, ebenso ist keine kausale Therapie möglich. Der beste Schutz ist der Schutz vor Moskitostichen.
Stand: 11. September 2018
Quellen: ECDC weekly updates 31.08.2018, RKI 04.09.2018, FLI 04.09.2018