Tollwut auf den Philippinen: Todesfall bei einer Reisenden, gefälschte Tollwutimpfstoffe
In vielen Reiseländern sind Säugetiere, vor allem Hunde, Affen, Katzen, Fledermäuse mit Tollwutviren infiziert und daher Überträger der Tollwut. Auf den Philippinen ist die Tollwut ein großes Gesundheitsproblem und tritt gegenüber den Vorjahren verstärkt auf. Auch Reisende sind betroffen wenn sie gekratzt oder gebissen werden. Am 6. Mai starb eine 20-jährige Norwegerin in einem Krankenhaus in Norwegen an Tollwut, nachdem sie bei einer Reise durch Südost-Asien zwei Monate zuvor von einem jungen Hundewelpen gebissen wurde. Streicheln, füttern, anfassen von Säugetieren ist in vielen Reiseländern gefährlich, da eine auch kleine Wunde, z.B. eine Kratzwunde, mit dem Risiko einer Tollwutübertragung verbunden ist.
Personen die verletzt werden und nicht gegen Tollwut geimpft sind, benötigen sofort mehrere aktive Impfungen und eine einmalige Gabe von Tollwut-Immunglobulin. Diese Impfstoffe sind in manchen Reiseländern nicht verfügbar.
Im Februar diesen Jahres hat die WHO zudem darauf hingewiesen, dass auf den Philippinen gefälschte Tollwutimpfstoffe im Umlauf sind. Diese gefälschten Impfstoffe schützen nicht vor Tollwut.
Das bedeutet nun nicht, dass jeder Reisende in jedes Reiseland vorab gegen Tollwut geimpft werden muss. Die Frage, ob eine Impfung angeraten ist, muss jedoch vor der Reise thematisiert und entsprechend der Art der Reise, dem Reiseland und dem damit verbundenen Risiko entschieden werden. Personen, die nicht geimpft sind, müssen im Fall einer Kratz- oder Bissverletzung sofort eine gute medizinische Einrichtung aufsuchen, um sich postexpositionell impfen zu lassen.
Geimpfte Reisende benötigen im Fall einer Verletzung zwei Auffrischimpfungen gegen Tollwut.
Stand: 14. Mai 2019
Quellen: Schweizerisches Expertenkomitee für Reisemedizin 13. Mai 2019, WHO 02,2019