Oropouche-Fieber (OROV)
Von Ende 2023 bis September 2024 wurden mehrere Ausbrüche an Oropouche-Fieber in Südamerika und der Karibik gemeldet. Im Juni und Juli 2024 kam es erstmals zu 19 importierten Fällen in die EU-Länder Spanien, Italien und Deutschland; 18 Personen davon waren zuvor in Kuba oder Brasilien.
Oropouche-Fieber ist eine Virusinfektion, die durch tag- und nachtaktive Gnitzen und bestimmte Moskitos übertragen wird. Eine Übertragung durch andere Moskitos, die auch in Europa vorkommen, ist bislang nicht bekannt. Das Risiko, die Infektion in Europa zu erwerben, ist daher nach Angaben des ECDC gering. Für Reisende, die nach Südamerika und in die Karibik reisen, wird das Risiko, sich zu infizieren, laut ECDC als moderat angegeben. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt.
Symptome:
Das Oropouche-Fieber ähnelt in seiner Symptomatik dem Dengue-Fieber, verläuft jedoch in der Regel milder, mit Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit, Hautausschlag. Die Inkubationszeit beträgt 4-8 Tage; das Fieber klingt in der Regel innerhalb von 3-5 Tagen ab. Schwere Verläufe im Sinne einer Meningitis oder Meningoenzephalitis sind selten.
Möglicherweise kann die Infektion von der schwangeren Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden; diese Frage wird derzeit von den brasilianischen Behörden untersucht. Da die Möglichkeit der Übertragung und ggf. die Folgen für das Kind derzeit unklar sind, empfehlen die CDC (U.S. Centers for Disease Control and Prevention) Schwangeren, von nicht dringend notwendigen Reisen in Regionen mit einem Oropouche-Ausbruch derzeit abzusehen.
Prophylaxe:
Der Schutz vor einer Virusinfektion besteht in einem konsequenten Moskitoschutz; eine Impfung gibt es nicht.
Stand: 23. September 2024
Quelle: DTG, Schweizerisches Expertenkomitee für Reisemedizin