Masernausbrüche auf Polynesien: auf Samoa ist der Masern-Impfnachweis bei Einreise Pflicht
Samoa: Nach Angaben der International Society for Infectious Diseases vom 18.11.2019 haben die Masernerkrankungen auf Samoa seit Ende Oktober rapide zugenommen. Daraufhin hat die Regierung eine Masernimpfpflicht bei Einreise angeordnet: alle Personen ab Jahrgang 1957 müssen bei Einreise eine Masernimpfung oder einen Antikörpernachweis vorweisen. Samoa hat am 16. November 2019 den Gesundheitsnotstand ausgerufen, alle Schulen geschlossen und Großveranstaltungen abgesagt. Seither wurden 716 Masernverdachtsfälle gemeldet; 40% mussten stationär behandelt werden und 6 Erkrankte verstarben an den Folgen der Erkrankung, vor allem Kinder unter 2 Jahren. Sie waren nicht geimpft.
Die Masernerkrankungen nehmen weltweit zu, auch in reichen Ländern, in denen manche Eltern die Impfung scheuen oder ablehnen. Masern sind hoch ansteckend.
Tonga: auf Tonga, ca. 900km von Samoa entfernt, kam es zu einem Masernausbruch, weil sich ein Rugby-Spieler des nationalen Rugby-Teams während eines Turniers in Neuseeland an Masern infiziert und den Ausbruch bei Rückkehr ausgelöst hat. Nach Auskunft des Gesundheitsministeriums auf Tonga kam es zu 251 Masernerkrankungs- oder verdachtsfällen.
American Samoa, ein amerikanischer Nachbarstaat von Samoa, rief aufgrund der Vorfälle auf Samoa am 14. November 2019 ebenfalls den Gesundheitsnotstand aus. Hier sind allerdings – wie auch auf Tonga – ca. 90% der Bevölkerung geimpft, so dass auf American Samoa und Tonga bislang kein Todesfall an Masern berichtet wurde.
Stand: 26. November 2019
Quellen: International Society for Infectious Diseases vom 18.11.2019